Nachdem wir im Hotel eine gute Nacht verbracht haben, gab es hier auch noch ein reichhaltiges Frühstück. Wir checkten im Novotel Darwin aus und ließen uns ein Taxi rufen.
Mit dem Taxi ging es zu Apollo Camper in Darwin. Die Fahrzeugübernahme ging relativ zügig und unproblematisch. Nun saßen wir in unserem Toyota Land Cruiser Trailfinder Camper. Die Umstellung auf den Linksverkehr fiel mir leichter als gedacht. Jedoch musste ich mich auf den ersten Kilometern besonders an Kreuzungen und Kreiseln enorm konzentrieren, um nicht in die verkehrte Fahrtrichtung einzubiegen. Als gewöhnter Rechtsfahrer zog es mich anfangs immer instinktiv zur falschen Fahrtrichtung. Das gab sich aber nach den ersten Kilometern und tauchte auf der gesamten Reise nur manchmal nach langen Geradeausfahrten wieder auf.
Vor Beginn der eigentlichen Camperreise standen nun natürlich noch wichtige Einkäufe an.
Als Erstes benötigten wir Werkzeug für eventuelle Ausfälle am Fahrzeug. Wir steuerten den Baumarkt Bunnings in Darwin Ortsteil Coconut Grove an. Bei Bunnings findet man ein reichhaltiges Baumarkts-Sortiment. Wir kauften hier unter anderem Brecheisen, Zangen, Schraubendreher, Maulschlüssel, Hammer, Stahldraht, Panzerklebeband, ein langes Seil, Reifenflickzeug, Wäscheklammern, eine ca. 30-Liter-Bauwanne und eine Handschaufel. Die Handschaufel ist im Outback ein wichtiges Utensil um sein großes Geschäft unter die Erde zu bringen, zumal es in unserem Toyota Land Cruiser Trailfinder keine Toilette gibt. Die Bauwanne war eine gute Aufbewahrungsbox während der gesamten Reise und diente auch bei der Outdoor-Dusche und -Wäsche als perfektes Hilfsmittel.
Als Nächstes fuhren wir zu dem in der Nähe belegenden Campingbedarfs-Geschäft BCF (Boating Camping Fishing), im Ortsteil Millner gelegen. Hier kauften wir einen sogenannten Feuertopf. Dieser ist aus Gusseisen, eignet sich dadurch auch zum Kochen und Braten im offenen Feuer und hält die Wärme sehr gut. Meine Frau wollte ihn bei der Abreise gar nicht wieder hergeben. Die Töpfe im Camper sind klein und nur aus dünnem Stahlblech. Weiterhin war ein kleiner Camping-Kompressor für den 12Volt-Zigarettenanzünderanschluss im Camper nötig. Dieser kostet nur ein paar Dollar, ist wichtig für Reifenreparaturen und um die Reifen nach gesenktem Reifendruck auf sandigen Streckenabschnitten wieder auf Normaldruck zu bringen. Auch hier kauften wir noch diversen Kleinkram.
Nun mussten wir noch für unser leibliches Wohl sorgen. Dafür führte uns der Weg nun noch in den Supermarkt Woolworths Darwin im Ortsteil Casuarina. Dieser Woolworths liegt in bzw. an einem großen Einkaufscenter. Im Einkaufscenter habe ich erst einmal für mich Zigaretten für die nächsten vier Wochen gekauft. Hier kosteten 3 Stangen rund 1.000 Dollar oder 660 Euro, was einen Preis von etwa 22 Euro pro 25er-Packung ergibt. In 2004 lag der Preis noch bei etwa 14 Euro. In Australien liegt die Tabaksteuer extrem hoch und als Raucher wird man in den Städten „schief angesehen“, ja sogar bemitleidet. Nach der „Suchtmittel-Beschaffung“ ging es an den Einkauf von Lebensmitteln und Getränken in den Woolworths. Dazu gehörte ein Vorrat für die nächsten 10 Tage. Gekauft wurden frische Lebensmittel, soweit der Platz im kleinen Kühlschank des Campers reichte. Dazu kamen dann Lebensmittel in größerer Menge (auch für den Notfall), die sich im extrem warmen Fahrzeug halten, wie: Konservendosen, Kekse, Zwieback, Nüsse usw.. Auch Brot, Toastbrot und der wichtige Kaffee für den Morgen durften natürlich nicht fehlen. Nun folgten noch diverse Getränke und 120 Liter Trinkwasser in 10 Liter-Gebinden. Wir haben uns immer diverse Säfte mit Wasser verdünnt. Ganz wichtig waren auch Toilettenpapier und die üblichen Körperpflegemittel, sowie Waschmittel für unsere Kleidung. Im angrenzenden BWS Casuarina, einem Spirituosengeschäft, kauften wir für meine Frau noch zwei Flaschen Wein.
Die Runde über diese Geschäfte hatte ich schon im Vorfeld aus Deutschland her erkundet, um Zeit mit der Suche an diesem Tag zu sparen.
Es war jetzt ca. 15:00 Uhr und nun konnte es endlich losgehen.
ACHTUNG, bei der Beladung des Fahrzeugs ist auf einen möglichst tiefliegenden und mittigen Schwerpunkt zu achten, da es sonst gerade beim Befahren von Gravelroads zu gefährlichen Situationen führen kann.
ACHTUNG, Alkohol gibt es nicht wie in Deutschland im Supermarkt, an der Tankstelle oder Ähnlichem zu kaufen. Hier gibt es in der Regel extra Spirituosengeschäfte. Wer Alkoholische Getränke in Australien verkauft, benötigt dafür eine spezielle Lizenz. Das gilt auch für Restaurants, Bars und Kneipen. So kann es auch vorkommen, dass man in einem Speiserestaurant nur alkoholfreie Getränke geboten bekommt.
ACHTUNG für alle Raucher, nach Australien dürfen nur noch maximal 25 Gramm Tabak, was etwa einem Päckchen Zigaretten entspricht, steuerfrei eingeführt werden, sonst wird es extrem teuer. Soweit mir bekannt ist, wird geduldet, dass man ein angefangenes Päckchen Zigaretten mit sich führt und maximal ein komplettes Päckchen im Gepäck hat. Außerdem ist das Rauchen vor und in öffentlichen Gebäuden, im Innen- sowie Außenbereichen von Restaurants, Bars und Biergärten und in vielen anderen Bereichen verboten. Dies gilt in einen bestimmten Abstand um diese Orte und dem Raucher steht dann meist nur noch der Platz zwischen den parkenden Autos am Straßenrand zur Verfügung. Das war Stand 2018 und ich übernehme dafür keine Gewähr.
Durch das Setzen des Haken's in der Check-Box wird diese Auswahl in der Karte angezeigt.
Außerdem bestimmt diese Auswahl auch den Inhalt der GPS-Daten des Gesamt-Downloads.
Als Datei-Typ der GPS-Daten können im nächsten Schritt 'KML-Datei' oder 'GPX-Datei' zum Download ausgewählt werden.
Auch einzelne Routen oder Orte können über das Symbol hinter dem entsprechenden Eintrag heruntergeladen werden.
Unser erstes, richtiges Urlaubsziel für diesen Tag war jetzt ein erfrischendes Bad in den kühlen Pools des Berry Springs Nature Reserve. Nach rund 50 Kilometern Fahrt erreichten wir den Parkplatz von Berry Springs innerhalb knapp eine Stunde. Hier gab es nach dem anstrengenden Tag mit den Besorgungen nun eine erste Erholung.
Nach einem kurzen Fußmarsch vom Parkplatz erreichten wir den ersten Pool mit einem kleinen Wasserfall. Meine Frau Gabi war nicht mehr zu halten und sprang gleich in das kalte, kristallklare Wasser. Auch der 200 Meter nördliche liegende Pool mit seinem türkisblauen Wasser (hier auf dem Foto) wurde sofort zum Schwimmen genutzt.
Nach erfrischendem Bad und gut entspannt mussten wir nun schon nach einer Stunde um etwa 17:00 Uhr zurück zum Auto. Das Ziel für die heutige Nacht war der Litchfield National Park. Der Eingang zum Park war etwa 60 Km entfernt. Der Eintritt in den Litchfield National Park ist kostenlos. Eine Fahrt in der letzten Abendstunde oder im Dunkel sollte man im australischen Outback vermeiden, um keinen Unfall mit Kängurus oder oft frei umherlaufenden Rindern zu vermeiden.
Nun steuerten wir den Litchfield National Park an. Das erste Ziel im Park war die Bamboo Creek Tin Mine, eine alte Zinnmine aus vergangenen Zeiten. Nach rund 65 Kilometern kamen wir, mittlerweile auf der Litchfield Park Road, am Abzweig zum Bamboo Creek an. Die Litchfield Park Road ist auf den letzten 13 Kilometern bis zur Parkgrenze eine Gravelroad, im Park selbst ist diese dann wieder asphaltiert.
Die knapp einen Kilometer lange und unbefestigte Piste des Abzweigs führt direkt zur “day use area“ am Bamboo Creek. Camping ist hier nicht erlaubt.
Solange wir noch etwas Tageslicht hatten, nutzten wir die Zeit für die kleine Rundwanderung über die alte Bamboo Creek Tin Mine. Auf dem eigentlichen Rundweg sind, außer den auf dem Foto gezeigten Überresten von der alten Zinnmine, nur ein paar mehr oder weniger erkennbare, kleine Geröllansammlungen auszumachen. Das Foto zeigt die Verarbeitungsstätte der Bamboo Creek Tin Mine, die eigentlichen Abbaustätten für das Zinn liegen vermutlich auch weiter entfernt und nicht auf dem kleinen Rundweg. Vom Satelliten-Bild erkennt man in ca. 700 Meter Luftlinie noch den alten Tin Miners Dam mit aufgestautem Wasser und diverse umliegende Tracks und Pfade. Uns hat der kleine Rundweg als Spaziergang durch die Natur in der Abendsonne genügt. Wir waren nun hungrig.
Da wir hier keiner Menschenseele begegnet sind und heute bei einbrechender Dunkelheit kein Besuch mehr zu erwarten war, haben wir hier auf der “day use area“ unser Nachtlager aufgeschlagen. Während meine Frau ein einfaches, schnelles Abendessen zubereitete, habe ich Feuerholz gesammelt, das Lagerfeuer gezündet, Tisch plus Stühle aufgestellt und den Camper im Dunkeln zur Nacht umgeräumt. Das heißt: Klappdach auf, Koffer und Rucksäcke nach vorn auf die Sitze, Trinkwasser und Getränke vom Boden umgeräumt und die beiden Schlafplätze hergerichtet. Dies wiederholt sich nun jeden Abend, morgens jeweils in umgekehrter Reihenfolge.
Nun haben wir gemeinsam zu Abend gegessen und den Abend am Lagerfeuer gemütlich ausklingen lassen.