An Morgen nutzten wir nochmal die Gelegenheit einer richtigen Dusche auf dem Campingplatz vom Katherine Gorge. Kurz vor 9:00 Uhr starteten wir nach dem Frühstück vom Nitmiluk Gorge Caravan Park. Wir verließen den Nitmiluk National Park wieder über die Gorge Road.
Nach 30 Kilometern kamen wir wieder in Katherine an. Hier wurde der Camper noch einmal richtig vollgetankt, da es nun für lange Zeit keine Tankstelle mehr geben würde. Außerdem kauften wir noch einmal frische Lebensmittel. Auch dies würde für viele Reisetage nicht mehr möglich sein. Gut gerüstet, brachen wir nun Richtung Süden auf.
Wir folgten dem Stuart Highway für 105 Kilometer bis Mataranka. Gleich am Ortseingang des kleinen Örtchens zweigt die Martin Road nach links ab. Dies führte uns über drei Kilometer bis Bitter Springs. Kurz nach der kleinen, asphaltierten Furt durch den Roper Creek kamen wir auf dem Parkplatz von Bitter Springs an.
Die Furt durch den Roper Creek ist in der Regel nur eine „Pfütze“ und kann mit jedem PKW befahren werden. Der Parkplatz von Bitter Springs ist asphaltiert und liegt direkt an der Grenze, aber noch außerhalb des Elsey National Park.
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Der Parkplatz von Bitter Springs und die Thermalquellen selbst liegen direkt östlich vom dicht bewaldeten Schwemmland des Roper Creek. Von hieraus beginnt der Bitter Springs Loop, ein etwa 1,3 Kilometer langer Wanderweg rund um die warmen Quellen und entlang des Roper Creek innerhalb des Elsey National Park.
Schon bei der Fahrt durch das Schwemmland des Roper Creek bemerkten wir einen massiven Wechsel der Vegetation vom hohen Busch zu satt grünem Wald. Als wir dann die ersten Meter des Bitter Springs Loop gelaufen waren, kamen noch viele große Palmen dazu. Wir waren erstaunt, wie dicht trockner Busch und 'tropischer Regenwald' beieinander liegen.
Wir liefen den Bitter Springs Loop im Uhrzeigersinn entlang des Palmen-gesäumten, schattigen und breiten Weges. Nach 300 Metern gab es einen kurzen Abstecher nach links über einen Steg auf eine hölzerne Plattform. Von hier hatten wir den ersten tollen Blick auf das türkisblaue Wasser des Quellbereichs.
Auf dem Hauptweg zurück, trafen wir nun an den seichten Abfluss der Quellen von Bitter Springs. Hier trafen wir dann auch schon auf die ersten schwimmenden Badegäste. Nun verlief der Weg parallel zum kleinen Flüsschen durch den wunderschönen Wald.
Nach 300 Metern kamen wir dann an der Bitter Springs Bathing Area an. Diese war gut besucht, aber nicht überfüllt. Hier gab es eine Bade-Treppe direkt ins etwa 30°C warme Wasser und eine Brücke über den kleinen Fluss.
Wir verweilten einige Zeit an diesem wunderschönen Ort und schauten dem Treiben der Badegäste zu. Gebadet haben wir hier nicht, da heute noch viel Strecke bis tief in das Outback vor uns lag.
Der Weg über die Brücke und der Rest des Rundweges von Bitter Springs waren wegen Sanierungsarbeiten gesperrt. So gingen wir auf demselben Weg zurück. Der gesamte Weg ist ein guter und genussvoller Spaziergang in saftigem Grün und schöner Wasserlandschaft mit toller Bademöglichkeit im warmen Wasser der Bitter Springs Thermalquellen.
Mit vielen schönen Eindrücken von Bitter Springs im Kopf setzten wir unsere Reise kurz nach 11:30 Uhr fort. Nach 3 Kilometern zurück bis Mataranka und nach gut 7 Kilometern südlich auf dem Stuart Highway trafen wir auf den Abzweig nach links auf den Roper Highway.
Gleich, nach dem wir links abgebogen waren, stand eine Leuchttafel mit der Aufschrift „NEXT FUEL NGUKURR“. Ngukurr war aber nicht auf unserer Reiseroute, obwohl es nur 30 Kilometer von Roper Bar entfernt auf der nördlichen Seite des Roper River liegt. Unser nächster Tankstopp war eigentlich am Roper Bar Store geplant. Da wir aber in Katherine vollgetankt haben, würden wir es auch noch bequem bis Borroloola oder Cape Crawford in McArthur schaffen. So setzten wir unsere Fahrt auf dem Roper Highway fort.
Der nach Osten führende Roper Highway ist bis Roper Bar asphaltiert, allerdings auf dem größten Teil nur eine Spur breit. Das heißt, bei Gegenverkehr muss man sich gegenseitig mit einem Rad auf den unbefestigten Teil nach links ausweichen. Kommt ein großes Fahrzeug oder sogar ein Roadtrain entgegen, bleibt er stur auf dem Asphalt und der Kleine muss komplett die Spur nach links verlassen. Ich weiß nicht, ob das so Gesetz oder Verordnung ist, aber so wird es im Outback gelebt.
Nach etwa 64 Kilometern machten wir eine kleine Pause am Abzweig des „Moroak Access“. Hier entstand auch ein tolles Foto mit einem typischen Windrad zur Wasserversorgung des Viehs im australischen Outback. Das angrenzende Weideland war übersäht mit Termitenhügeln.
Die nächsten 100 Kilometer verliefen ohne große Ereignisse. Vereinzelnd gab es mal Gegenverkehr. Ab und zu gab es kleine Schwelbrände am Rande der Strecke, jedoch keine großen Buschbrände. Hier und da durchbrechen kleinere Hügel oder Berge das Buschland.
Am Roper River angekommen, standen wir plötzlich und unerwartet auf einer nagelneuen Brücke, über die man ohne die Furt durch den Roper River nach Ngukurr gelangen würde. Sie wurde erst im Februar 2018 eröffnet. Dies war aber für uns die falsche Richtung. Wir wendeten kurz hinter der Brücke und fuhren einen Kilometer zurück. Dort bogen wir links auf die unbefestigte Strecke ab. Nach etwa 2,5 Kilometern waren wir an der nun alten Furt durch den Roper River, der Roper Bar.
Wir genossen den tollen Anblick in absoluter Ruhe bei einer Mittagspause. Wir waren für die gesamte Zeit komplett allein an diesem interessanten Ort. Der Roper River ist hier breit und sehr seicht. Der River kann aber auch anders. Ich habe jüngere Fotos im Netz gesehen, wo nach anhaltendem Regen selbst die Fahrbahn der neuen Brücke unter Wasser stand.
Nach einiger Zeit brachen wir auf. Wir besuchten noch den Roper Bar Campground sowie den Roper Bar Store, welche in 2018 Beide permanent geschlossen waren. Seit Ende 2019 sind Beide wohl wieder geöffnet.
Vom Bereich der Roper Bar begaben wir uns nun auf die Nathan River Road. Diese zweigt nach ca. 1,5 Kilometern von der Roper Bar aus zurück, in Richtung asphaltiertem Roper Highway, südlich ab. Die Nathan River Road ist auf der kompletten Länge eine Gravel Road und endet nach 294 Kilometern auf der Ryans Bend Road.
Nach etwa 16 Kilometern auf der Nathan River Road erreichten wir unbemerkt die Grenze des Limmen National Park. Nach weiteren 21 Kilometern kamen wir am Hodgson River an. Die breite Furt durch den Hodgson River, das Queensland Crossing, lag trocken und war gut passierbar. Im Flussbett des Hodgson River war hier und da noch etwas Wasser zu sehen.
Irgendwann nährte sich die Nathan River Road wieder dem Roper River und führte uns, mehr oder weniger parallel dazu, bis zu den St Vidgeon Ruins. Wir waren bis dorthin etwa 70 Kilometer auf der Nathan River Road gefahren. Die St Vidgeon Ruins sind ein altes Gehöft, welches 1960 erbaut und durch einen Zyklon zerstört wurde. Das Gehöft existierte aber schon seit 1880 und wurde mehrfach zerstört, einmal durch Überflutung, andere Male durch Feuer und Termiten.
Besonders sehenswert sind die St Vidgeon Ruins nicht, aber die hinter ihr gelegene Lomarieum Lagoon sehr wohl. Hier rasteten wir. Die Lomarieum Lagoon war übersäht mit blühenden Wasserpflanzen. Rundherum stehen hohe, schattenspendende Bäume. An den Ufern wuchs saftig grünes Gras. In der Ferne waren viele Wasservögel auszumachen und aus dem Ufersaum erklangen verschiedene Vogelstimmen. Diese eindrucksvolle Lagune ist eine Insel des Lebens in der rundherum doch eher kargen und lebensarmen Landschaft.
Die langgezogene Senke der Lomarieum Lagoon scheint ein altes Flussbett des Roper River zu sein und wird von diesem regelmäßig geflutet. Entlang des Ufers liegen viele, kleine Plätze zum Rasten und Campen. Auch hier waren wir für den gesamten Aufenthalt allein. Wir verließen dieses kleine Wunder der Natur des Limmen National Park gegen 16:30 Uhr.
Unsere Reise führte uns weiter über die Nathan River Road durch den Limmen National Park. Unser Ziel für heute Abend war es, so dicht wie möglich an die Zufahrt zur Western Lost City nahe der Nathan River Ranger Station zu gelangen. So hieß es jetzt: „Fahren bis zur Abenddämmerung“.
Nach 10 Kilometern querten wir das trockene Flussbett des Whirlpool Creek. Die Durchfahrt war unauffällig und so gibt es auch kein Foto davon. Als Nächstes kamen wir nach weiteren 8 Kilometern an einem Abzweig zum Port Roper vorbei. Hier biegt die Nathan River Road rechts ab, was aber als Hauptfahrweg gut erkennbar ist. Somit kann man sich kaum in Richtung Port Roper verfahren.
Nun fuhren wir eine längere Strecke über relativ flache Buschlandschaft, bis wir in die Nähe des Towns River kamen. Nach nun etwa 27 weiteren Kilometern seit dem Abzweig durchquerten wir den Yumanji Creek, auch Little Towns River genannt. Es war aber nur eine kleine Senke in der Strecke mit ein wenig Wasser. Dicht darauf gefolgt trafen wir nach 4 Kilometern am Towns River ein. Hier konnte man schon eher von einer Flussquerung sprechen. Das Wasser war aber nicht sehr tief. Ich habe nicht einmal Allrad an unserem Camper zugeschalten. Am Ende der Furt konnten wir dann durch den Sand erkennen, dass diese sogar befestigt ist. Hier am Towns River Crossing gibt es auf beiden Seiten kleine Tracks als gute Möglichkeiten für ein Nacht-Camp nahe des Ufers.
Wir wollten aber noch ein wenig Strecke machen, um am nächsten Tag gleich am kühlen Morgen aktiv eines der Highlights des Limmen National Park zu erleben. Und so folgten wir der Nathan River Road für weitere 38 Kilometer bis zum Cox River Crossing. Auch dieses war völlig unproblematisch. Leider gab es hier aber keine ersichtliche Möglichkeit, am Ufer zu Campen. Da es nun schon dämmerte, fuhren wir auf der Suche nach einer Camp-Möglichkeit einfach weiter Richtung Osten.
So wollten wir es noch gut 20 Kilometer bis zu einem Campground am Limmen Bight River schaffen. Nun war es schon nach 18:00 Uhr und es wurde immer dunkler. So hielten wir Ausschau nach irgendeinem Track nach rechts oder links etwas abseits in den Busch. Nirgendwo bot sich eine halbwegs brauchbare Stelle.
Nach 13 Kilometern querten wir die Haul Road, eine „Private Mine Road“. Die relativ neu erbaute und super breite Haul Road ist in einem Top Zustand. Sie führt von Bing Bong Port am Gulf of Carpentaria über etwa 180 Kilometer Richtung Westen zu den Western Desert Resources Ltd Mineral Lease Applications, einem riesigen Eisenerzvorkommen am Rand des Limmen National Park etwa 20 Kilometer südwestlich des Towns River Crossing. Sie darf auch nur vom Minen-Betrieb befahren werden.
Wir suchten also weiter. Nach weiteren 4 Kilometern gab es dann einen schmalen Track nach links in den Busch. Diesen folgten wir für 300 Meter. Hier trafen wir auf einen großen offenen Platz in mitten des stark bewachsenen Buschlands, wo vermutlich einmal Material für die Instandsetzung der Nathan River Road abgebaut wurde. Der Platz eignete sich hervorragend für unser Nachtcamp.
Ich sammelte im Schein des letzten Tageslichts Feuerholz. Gabi bereitete uns ein schnelles Abendessen. Nachdem das Lagerfeuer brannte und wir zu Abend gegessen hatten, saßen wir noch einige Zeit draußen. Wir besprachen den Plan für den morgigen Tag und genossen den eindrucksvollen Sternenhimmel der südlichen Hemisphäre bei völlig klarem Nachthimmel. Außer dem Knistern des Lagerfeuers herrschte absolute Ruhe um uns herum.