Der Morgen auf unserem ‚eindrucksfreien‘ Lagerplatz an der Crater Lake Road nahe dem Stuart Highway verlief nur zweckdienlich und ohne jegliches Urlaubsfeeling. Nach der Morgentoilette gab es zum Frühstück wieder nur Kaffee.
Danach wurde der Camper wieder in den Reisezustand versetzt. Dabei habe ich, wie jeden Morgen alle Füllstände, wie Kühlwasser und Ölstand sowie den Luftdruck der Reifen geprüft. Dann räumten wir wieder alle Reiseutensilien so um, dass wir fahrbereit waren.
Hier auf dem Foto seht ihr einen Blick von hinten in den Camper. Mittig im Fahrzeug positioniere ich alle Getränke sowie unsere Trinkwasserreserven für einen akzeptablen Schwerpunkt des Campers. Davor kommen dann noch unsere Koffer sowie Campingtisch und Stühle.
An der großen Menge der Trinkwasserreserven kann man sich gut vorstellen, welches zusätzliche Gewicht im Camper transportiert wurde. Bei jedem Einkauf in einem Supermarkt habe ich die Reserve an Trinkwasser immer auf 120 Liter aufgefüllt. Außerdem gab es dann noch den 50 Liter Wassertank am Camper, der bei jeder Möglichkeit aufgefüllt wurde. Diesen Vorrat aus dem Tank haben wir immer nur als Brauchwasser genutzt, da die Quellen zum Nachfüllen nicht immer überzeugend waren. Diese großen Mengen sind als Notreserve aber erst unablässig, wenn man sich tiefer in das Outback in dünn oder gar nicht besiedeltes Gebiet begibt. Jedoch sind in den Märken am Rande dieser Gebiete oft nicht ausreichend Mengen in großen Gebinden verfügbar und auch wesentlich teurer. Mengenweise PET-Flaschen im Fahrzeug zu transportieren ist schwierig, da sie schlecht gesichert werden können und auf langen Fahrten über Gravelroads und Wellblechpisten durchscheuern.
Nach diesem kurzen Morgen setzten wir unsere Reise durch den Litchfield Nationalpark um etwa 8:30 Uhr fort. Als erstes Ziel für heute standen die Tolmer Falls auf dem Plan.
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Nach 67 Kilometern bogen wir von der Litchfield Park Road auf die kurze Zufahrt zum Tolmer Falls Carpark ab. Hier angekommen, hatten wir die Wahl zwischen zwei Wegen. Zum einen den ca. 400 Meter kurzen, direkten Weg zur Aussichtsplattform hoch oben über der Schlucht der Tolmer Falls und zum anderen den Tolmer Falls Walk als Tolmer Falls Loop Walk mit dem Tolmer Falls Lookout weiter unten an der Kante der Schlucht der Tolmer Falls.
Wir entschieden uns für den Tolmer Falls Loop Walk und starteten gegen 10:00 Uhr. Der etwa 1,6 Kilometer lange Rundweg beeindruckte uns mit tollen Aussichten über viele Sandsteinformationen, die typisch für das Top End sind. Der Weg selbst hat meist felsigen Grund, führt bis zum Tolmer Creek und schlängelt sich dann entlang des Creek mit spektakulären Blicken über felsige Hügel und Schluchten bis zum Tolmer Falls Lookout.
Der Weg zum Tolmer Falls Lookout zweigt nach etwa 3/4 der Strecke vom eigentlichen Rundweg ab. Der Lookout selbst ist auf einer Plattform an der Kante der Schlucht, wo sich die Tolmer Falls über 104 Meter nach unten in einen saftig grün gesäumten Pool ergießen. Oberhalb der Tolmer Falls gibt es eine natürliche Brücke über den Tolmer Creek, die man hier auf dem Foto bei genauerem Hinsehen erkennen kann. Weder der Pool noch die Brücke sind mit einem Weg erreichbar.
Nach einer Pause am Tolmer Falls Lookout führte uns der Wanderweg zurück zu unserem Camper. Insgesamt haben wir hier 2,3 Kilometer eindrucksvolle Wanderung mit tollen Ausblicken erlebt.
Um 11:15 Uhr fuhren wir dann ab zum nächsten Ziel, dem Greenant Creek mit den Tjaetaba Falls
Nach nur fünf Minuten Fahrt kamen wir am Tjaetaba Falls Car Park an. Wir waren mit unserem Camper das einzige Fahrzeug auf dem Parkplatz. Der Greenant Creek mit den Tjaetaba Falls ist eher noch ein Geheimtipp für den sonst stark besuchten Litchfield Nationalpark. Hierher verirren sich nur wenige Besucher, was vermutlich am ca. 2 Kilometer langen Weg mit teils steilem Anstieg hoch zum Kolkbecken oberhalb der Tjaetaba Falls liegt. Außerdem endet der Greenant Creek Walk eigentlich am Tjaetaba Falls Lookout, denn die Tjaetaba Falls sind eine heilige Stätte der Aborigine. Es gibt jedoch einen weiterführenden Pfad hoch zu den Fällen. Zudem sieht man von den eigentlichen Fällen in der Regel nicht sehr viel. Auch der Pool am Grund der Fälle ist nicht erschlossen und als heiliger Ort der Aborigine unzugänglich.
Um 11:20 Uhr starteten wir auf dem Greenant Creek Walk, der auch in manchen Quellen als Tjaetaba Falls Walk genannt wird. Nach etwa 300 Metern querten wir den Greenant Creek über eine Brücke. Das Wasser war kristallklar und wir fühlten uns wie im tropischen Regenwald. Ab hier führte uns der leicht ansteigende Weg durch die saftig grüne Vegetation. Nach weiteren 500 Metern wurde der Anstieg steiler, die Vegetation offener und die Mittagssonne brachte uns mächtig ins Schwitzen. Hier stand die heiße Luft förmlich im Tal.
Nachdem wir den steilen Anstieg gemeistert hatten, führte uns kurz vor dem Ende des Greenant Creek Walk ein 50 Meter langer Stufenweg rechts hinunter zum Tjaetaba Falls Lookout. Von hier kann man die Tjaetaba Falls nur teilweise durch Zweige und Äste sehen. Der Pool am Grund ist aber nicht einsehbar. Der Tjaetaba Falls Lookout bietet aber trotzdem einen schönen Ausblick in das Umland des Greenant Creek.
Nur wenige Meter weiter sind wir dann an den Tjaetaba Falls on Top angekommen, wo wir anfangs noch allein waren. Hier erwarteten uns zwei kleine Pools mit kristallklarem Wasser, welche in eine malerische Sandsteinlandschaft eingebettet sind. Als erstes gab es ein Bad im unteren Pool mit direktem Blick vom Pool über die Abbruchkante der Tjaetaba Falls. In den oberen Pool plätschert eine kleine Kaskade. Er ist schön anzusehen, aber mit seinem grünen Bewuchs eher nicht zum Baden geeignet. Nach dem Bad im Pool genossen wir noch, an der Abbruchkante sitzend, den Blick in das Tal des Greenant Creek und sahen uns noch auf dem Sandstein-Plateau direkt neben den Pools um.
Den Rückweg auf dem Greenant Creek Walk traten wir entspannt, erholt und abgekühlt an. Auch konnten wir den eigentlichen Weg hierbei besser genießen, als beim Aufstieg. Nach insgesamt etwa 4,6 Kilometer am Camper zurück, nahmen wir um etwa 13:30 Uhr das nächste Ziel in Angriff.
Die Anfahrt zur Buley Rockhole führte uns zurück über die Litchfield Park Road und dann links ab Richtung Buley Rockhole und Florence Falls über insgesamt 20 Kilometer zum Buley Rockhole Carpark.
Vom Parkplatz liefen wir etwa 400m zum nördlichen Ende der Buley Rockhole. Die Buley Rockhole besteht aus mehreren Rockpools in tiefrotem Sandstein, welche wie an einer Perlenkette aufgefädelt, hintereinander auf ungefähr 80 Metern am kristallklarem Wasser des Florence Creek liegen. Die einzelnen Rockpools sind dabei immer mit mehr oder weniger kurzen Kaskaden verbunden. Welcher der Pools die eigentliche Buley Rockhole ist und ob ein einzelner Pool oder die Gesamtheit der Pools als Buley Rockhole bezeichnet wird, konnten wir nicht ausmachen. Die beiden oberen Pools liegen eher neben dem Florence Creek, werden dabei von weniger Wasser durchflossen und bieten dabei ein ruhigeres Badeerlebnis. An den anderen Pool kann man die volle Strömung auch in den Kaskaden des Creek beim Badespaß genießen.
Alle Pools der Buley Rockhole, von oben bis unten, waren voller Besucher. Auch gab es kaum noch ein freies, gemütliches Plätzchen im Schatten zum Hinsetzen. Da wir am letzen Ziel schon gebadet hatten, genossen wir die spektakuläre, natürliche Badelandschaft und das quirlige Treiben nur für kurze Zeit und begaben uns auf den Wanderweg zu den Florence Falls.
Der Weg zu den Florence Falls beginnt direkt an der Buley Rockhole. Wir starteten hier um ca. 14:35 Uhr.
Uns führte der Florence Creek Walk mit einigen Metern Abstand am Florence Creek entlang. Hier und da gab es immer wieder kleine Trampelpfade an den Florence Creek, wo man auch wieder in Pools oder Kaskaden baden kann. Nach etwa 3/4 der Strecke des Florence Creek Walk trafen wir auf eine Brücke über den hier gemächlich fließenden Creek. Hier zweigt der Shady Creek Walk ab, über den man den unteren Pool der Florence Falls hintenherum erreichen kann.
Nach kurzer Pause im Schatten entschieden wir uns für den Shady Creek Walk. Der Pfad schlängelt sich nach etwa 250 Metern durch dichtes und grünes Unterholz entlang des Shady Creek. Der Shady Creek Walk endet nach insgesamt einem Kilometer wieder am Florence Creek. Von hier 50 Meter flussaufwärts erreicht man den Pool unterhalb der Florence Falls.
Am Pool der Florence Falls angekommen, wurden wir erneut von einer großen Menge an Besuchern überrascht. Dafür gibt es gleich zwei Gründe. Zum einen sind durch die Nähe des Litchfield Nationalpark zu Darwin hier viele Tagesausflügler von dort anzutreffen, zumal wir an einem Samstag hier waren. Zum anderen gibt es hier gleich zwei der großen Campingplätze im Litchfield Nationalpark.
Der Pool am Grund der Florence Falls ist sehr groß und bietet viel Raum zum Baden und Schwimmen bis direkt unter die beiden Fälle. Er ist an drei Seiten von hohen Felswänden eingerahmt. Dieser Pool mit seiner spektakulären Kulisse wird auch als Florence Falls Waterhole bezeichnet. Wir haben uns nur kurz hier umgesehen, da es kaum noch einen freien Platz im Trocknen für uns und unsere Sachen gab. Auch konnten wir trockenen Fußes nur einen der beiden Fälle einsehen, weil jede mögliche Stelle durch Besucher oder deren Sachen blockiert war. So verließen wir das Getümmel am Grund der Florence Falls Richtung Florence Falls Lookout.
Knapp 100 Meter weiter kommt man am Florence Falls Lookout an. Der Florence Falls Lookout ist eine Aussichtsplattform hoch oben über den Florence Falls . Hier verweilten wir einige Zeit. Wir genossen den großartigen Blick über die beiden Fälle der Florence Falls, dem Pool darunter, den großen Kaskaden oberhalb sowie den tollen Ausblick über das nähere Umland.
Nun traten wir den Rückweg entlang des Florence Creek Walk an. Wir hatten uns schon während des Hinwegs eine tolle Stelle ohne Publikum für ein kühlendes Bad ausgesucht.
Hier wieder angekommen, sprangen wir sogleich in das kristallklare Wasser des Florence Creek. Stehen konnten wir im Rockpool nicht. Dafür konnte man ausgiebig auf der Stelle schwimmen, da hier eine starke Strömung war. Außerdem sorgten die kleinen Fälle und Kaskaden für viel Badespaß. Auf dem gezeigten Foto kann man bei genauerem Hinsehen Gabi unter dem rechten Fall erkennen.
An dieser „privaten“ Badestelle waren wir für die gesamte Zeit allein und konnten diesen eindrucksvollen Ort ungestört in vollen Zügen genießen. Danach traten wir den letzten Teil des Rückwegs wieder vorbei an der Buley Rockhole und zurück zum Parkplatz an. Wir haben somit etwa 7 Kilometer Fußmarsch rundum den Florence Creek hinter uns.
Nun verließen wir den Litchfield Nationalpark in Richtung Robin Falls. Dafür führte uns die Fahrt auf 92 Kilometern über Batchelor zum Stuart Highway Richtung Süden und kurz hinter Adelaide River rechts ab über die Dorat Road zu einer wunderschön gelegenen Campsite bei den Robin Falls. Hier gegen 18:30 Uhr angekommen, schlugen wir direkt am Robin Creek unser Nachtlager auf.