Der Morgen im Busch nahe des Caranbirini Conservation Reserve war wieder sehr kalt. Nach kurzer Morgentoilette und nur Kaffee zum Frühstück packten wir unseren Kram wieder in den Camper und waren gegen 8:30 Uhr reisebereit. Nach etwa einem Kilometer Fahrt auf dem schlechten Track waren wir wieder zurück auf dem Carpentaria Highway.
Wir fuhren für etwa 63 Kilometer Richtung Süden. Der Carpentaria Highway ist größtenteils nur auf einer Fahrspur asphaltiert. Er ist kaum befahren. Wir hatten auf der gesamten Strecke bis Cape Crawford keinen Gegenverkehr.
Die Landschaft rundherum ist noch gut bewachsen. Es gibt immer wieder mal größere Hügel und kleinere Bergketten. Der dich bewachsene Busch besteht aus über mannshohen Büschen und Bäumen. Der Boden ist meist mit Gras bewachsen.
Unterwegs gibt es immer wieder mal Rinder auf der Fahrbahn oder am Rand, außerhalb der eingezäunten Weiden. Auf dem Carpentaria Highway sind die Weiden komplett mit Stacheldraht von der Strecke abgetrennt. Jedoch gibt es immer wieder „ausgebüchse“ Rinder im Fahrbahnbereich.
Gegen 9:30 Uhr kamen wir in Cape Crawford an. Das kleine Örtchen besteht nur aus wenigen Gebäuden. Die Tankstelle liegt genau am Abzweig zum Tablelands Highway. Sie ist das einzige Roadhouse in der weiteren Umgebung und beherbergt auch das Heartbreak Hotel mit Bar, Restaurant und Außenterrasse. Wir tankten hier nur unseren Camper voll und setzten nach kurzer Pause die Reise fort.
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Wir verließen Cape Crawford gegen 9:40 Uhr Richtung Süden. Dabei folgten wir dem Tablelands Highway für ca. 13 Kilometer. Hier gab es zur linken Seite eine Abzweigung in Richtung McArthur River.
Nach etwa 250 Metern kamen wir auf eine freie Fläche am Rande des McArthur River. Der River selbst war von hieraus noch nicht auszumachen. Wir konnten nur eine Front aus Bäumen sehen. Die restliche Umgebung war eher karg bewachsen und von einigen Büschen durchsetzt.
Wir liefen in Richtung der Bäume und kamen an einen ca. 10 Meter breiten Wasserlauf in mitten der Bäume. Es war keine Strömung auszumachen. Das fast türkisblaue Wasser lag still da. Auch sonst herrschte absolute Ruhe.
Wir genossen diesen Ort für einige Zeit. Dabei entdeckten wir auch eine Fährte im Sand, die von einem großen Reptil stammen dürfte. Diese war vermutlich von einem Varan. Da in der Trockenzeit der McArthur River regelmäßig trocken fällt, wird es kein Krokodil gewesen sein.
Eigentlich hatten wir einen breiteren Fluss erwartet. Jedoch fließt der McArthur River hier in einer etwa einen Kilometer breiten Senke. Er mäandert in dieser Senke und teilt sich dazu noch in mehrere einzelne Flüsse auf. In der Regenzeit füllt er jedoch manchmal auch einen Großteil der Senke und wird dabei zu einem großen Strom.
Nun begaben wir uns wieder auf den Tablelands Highway. Auf den nächsten 123 Kilometern wechselte die Landschaft von weitem, trocknem Grasland als Weideflächen auch immer wieder zu grünem, hohem Buschland. Mal war das Umland flach und weit. Ein anderes Mal eher hügelig. Von Zeit zu Zeit gab es auch entfernt liegende Bergketten zu sehen.
Kurz vor 11:30 Uhr war wieder eine Pause fällig. Wir bogen einfach nach links auf einen namenlosen Track ab. Rundherum war eindeutig Weideland. Zäune gab es nicht. In der Ferne waren auch Rinder auszumachen.
Wir hielten nach etwa 650 Metern nahe des Cattle Creek. Das Bett des Cattle Creek lag am Track trocken. Es führte jedoch in einen grünen, mit Busch bewachsenen Bereich zu unserer linken Seite. Diesem Flussbett folgten wir zu Fuss. Wir kamen an einen wasserführenden Teil des Cattle Creek, welche den Rindern als Tränke diente. Der Uferbereich war komplett vom Vieh zertreten und das Wasser war braun und schlammig. Nachdem wir uns die Beine vertreten hatten, setzten wir die Reise fort.
Vom Cattle Creek zurück auf dem Tablelands Highway fuhren wir sofort über ein Grid. Ein Grid ist ein Gitterrost quer über die gesamte Fahrbahn. Von den beiden Enden des Gitterrosts führen dann die Weidezäune bis tief in das Outback. So werden im Outback die Highways und Straßen quer durch die Weiden geführt, ohne dass die Rinder die Weiden über den Gitterrost verlassen können. Der Abstand der Streben vom Gitterrost ist so groß, dass das Vieh nicht darüber laufen kann.
Kurz nach dem Gitterrost standen dann stattliche Rinder am Rand der Strecke. Hier machten wir halt. Sehr nahe stand ein, für uns bedrohlich wirkender Bulle. Etwas dahinter lief noch ein weiterer Bulle in schnellem Schritt. Es gab keinen Zaun zwischen uns und den Tieren. Sie gaben jedoch ein tolles Fotomotiv.
Im Hintergrund, separat eingezäunt, war auch noch eine Gruppe von Pferden. Auch diese wirkten gesund und kräftig. Die Tiere gehörten vermutlich zur nahe gelegenen Station von Walhallow. Manchmal sieht man im Outback verwilderte Pferde, die oft sehr ausgemergelt aussehen.
Nach der Fotoshow hielten wir uns nicht mehr lange dort auf und setzten die Fahrt auf dem Tablelands Highway Richtung Süden fort.
Hinter Walhallow wurde die Vegetation am Rande des Tablelands Highway immer magerer. Weite Flächen waren bis zum Horizont nur trockenes Grasland. Teilweise waren die Weideflächen fast kahlgefressen. Zwischendurch, wenn das Gelände hügliger wurde oder sogar Berge kamen, war das Umland dann wieder mit mehr oder weniger grünem und dichtem Busch bewachsen. Je südlicher wir kamen, umso kahler wurden die Weideflächen.
Nach etwa 167 Kilometern kamen wir an einen komplett kahl gefressenen Bereich. Ich gab diesem Ort sofort den Namen „Das große NICHTS“. Der Ort war so surreal, dass er schon wieder beeindruckend war. In allen vier Himmelsrichtungen führte ein Track oder eine Straße. Aber sonst war, außer einem Verkehrsschild und einem alten Reifen, bis zum Horizont fast nichts als kahler, trockner Boden zu sehen.
Hier mussten wir aussteigen. Wir fotografierten diesen Ort in allen Richtungen und ließen ihn einige Zeit auf uns wirken.
Nach dem „NICHTS“ ging es weiter auf dem Tablelands Highway Richtung Süden. Nach 67 Kilometern endet der Tablelands Highway. Er trifft hier auf den Barkly Highway. Direkt an der Kreuzung befindet sich das Barkly Roadhouse.
Am Barkly Roadhouse machten wir Mittagspause. Als Erstes tankte ich den Camper noch einmal richtig voll. Hier, relativ weit im Zentrum vom Outback, war der Preis für den Diesel viel höher, als anderswo.
Im Anschluss bestellten wir uns um 15:00 Uhr eine richtige Mahlzeit als verspätetes Mittagessen im Restaurant des Roadhouse. Es war wiedermal ein Genuss ein vollständiges warmes Essen serviert zu bekommen. Die Mahlzeiten im Busch sind doch eher einfach und mager.
Richtig satt gegessen, folgten wir dem Barkly Highway in östlicher Richtung. Der Barkly Highway ist komplett zweispurig asphaltiert und gut befahrbar. Stellenweise gibt es ausgefahrene Bereiche mit Spurrinnen, manchmal auch Schlaglöcher. Die landschaftliche Umgebung ist wenig abwechslungsreich, viel flaches Weideland, welches ab und zu durch mageres Buschland unterbrochen wird. Hier und da gibt es mal einige Hügel. Der Barkly Highway hat viele, sehr lange Geraden, die während der Fahrt schnell sehr eintönig werden.
Unterwegs sahen wir als einziges „Highlight“ drei Kamele. Wir machten einfach nur etwa 160 Kilometer Strecke. Kurz hinter dem kleinen Ort Ranken bogen wir nach links ab.
Wir folgten der Ranken Road für rund 28 Kilometer bis zum Lorne Creek. Kurz nach der Querung des trockenen Flussbetts folgten wir einem Track nach rechts immer parallel zum Lorne Creek. Nach rund 250 Metern trafen wir auf ein größeres Wasserloch des Lorne Creek. Hier, am Wasser, wollten wir eigentlich unser Nachtlager errichten. Es gab jedoch zwei Probleme. Zum einen gab es keinerlei Feuerholz. Die umgebenen Flächen waren komplett kahl. Zum anderen gab es starken Wind, welcher wegen der fehlenden Vegetation hier ungebremst wehte.
So fuhren wir zurück auf die Ranken Road und begannen mit der Suche nach einem geschützten Platz. Da es schon stark dämmerte stellten wir uns einfach am Rande der Strecke in eine Lücke zwischen höheren Büschen hin. Ich entzündete ein Lagerfeuer. Aber trotzdem wurde es schnell sehr kalt, auch wegen des starken Windes. Wir konnten den Abend nicht richtig genießen. So gingen wir zeitig zu Bett.