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Den Morgen beginnen wir auf dem Parkplatz der Cape Pallarenda Rd an der Rowes Bay. Morgentoilette und Kaffee gibt es hier unter großen tropischen Bäumen. Wir beladen wieder unseren Camper. Anschließend genießen wir noch einige Blicke über die Rowes Bay am Pallarenda Beach.
Es ist 8:00 Uhr. Wir verlassen die Küste wieder über die Cape Pallarenda Rd in Richtung Townsville. Wir durchfahren für 5 Kilometer die City. Dann biegen wir links auf die Woolcook Street ab, die in der Verlängerung zum Bruce Hwy wird. Dieser mehrspurigen Ausfahrtsstraße folgen wir immer geradeaus durch Industriegebiete und Vororte. Nach etwa 14 Kilometern sind wir dann aus Townsville raus und biegen rechts auf die eigentliche Fernstrecke des Bruce Hwy ab.
Wir folgen dem Bruce Hwy in nördlicher Richtung. Nach weiteren 14 Kilometern treffen wir bei Bluewater ein. Hier machen wir halt an der Bluewater Park Rest Area. Wir vertreten uns hier im Bluewater Park die Beine. Dabei können wir die tropischen Bäume und Büsche bewundern. Am Ende stoßen wir auf den Bluewater Creek, der Namensgeber der Region. Hier gibt es neben Sitzmöglichkeiten auch einen Spielplatz und einen Campingplatz.
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Wir setzen unsere Fahrt für 21 Kilometer fort. Dabei führt uns der Bruce Hwy immer in etwa 5 Kilometer Entfernung zur Ostküste Richtung Norden. Da wir schon wieder Sehnsucht nach dem Meer haben, entschließen wir uns noch einmal nach rechts zur Küste abzubiegen.
Kurz vor dem Rollingstone Creek folgen wir nun der Balgal Beach Rd. Anfangs sind beidseitig der Straße ausgedehnte landwirtschaftliche Nutzflächen zu sehen. Hier wird unter anderem Ananas angebaut, ein für uns völlig ungewohnter Anblick. Im Anschluss nach den Feldern begleitet uns wieder typische Buschlandschaft.
Mit einmal bemerke ich ein ungewohntes Fahrverhalten unseres Campers. Ich stoppe auf der rechten Seite im Busch auf einer Freifläche und gehe um unser Fahrzeug. Der linke vordere Reifen ist fast platt. Ich kann keine Schadstelle erkennen. Auch ist kein Zischen für einen weiteren Luftverlust zu hören. Ich pumpe den Reifen mit dem in Darwin gekauften 12Volt-Mini-Kompressor wieder auf. Dies geht sehr langsam, aber es funktioniert. Nun warten wir einige Minuten. Da der Luftdruck hält, setzen wir die Fahrt bis zum Balgal Beach fort.
Wir parken direkt mit Sicht auf den schönen und menschenleeren Sandstrand nahe der Mündung des Rollingstone Creek. Leider fehlt uns heute die Sonne. Der Himmel ist stark bewölkt. Normalerweise ist hier ein “Stinger Net“ im Wasser aufgebaut, damit man hier sorglos und geschützt vor Würfelquallen, Salzwasserkrokodilen und Haien baden kann. Jedoch keine Spur vom Netz. Auf Satellitenbildern ist es zusehen. Dies habe ich auch schon im Voraus der Reise dort erkundet. Es ist wohl nur in der Hauptsaison aufgebaut. Eigentlich wollten wir hier unser erstes Bad im Ozean nehmen.
So bleibt es bei einem Strandspaziergang entlang des palmengesäumten Balgal Beach. Auch besuchen wir noch die Mündung des Rollingstone Creek. Dabei kommen wir am Balgal Beach Campground vorbei. Der kleine Platz ist voll. Jeder Camper hat kaum mehr Raum als auf einem gewöhnlichen Parkplatz. Dies ist auch mit ein Grund, weshalb wir immer versuchen wild zu campen.
Als wir an unserem Camper zurück sind, gilt der erste Blick dem linken Vorderrad. Alles normal, der Reifendruck ist in Ordnung. So setzen wir, immer den Reifen unter Beobachtung, unsere Tour fort.
Der Balgal Beach Rd folgen wir zurück bis auf den Bruce Hwy. Nach 11 Kilometern Richtung Norden biegen wir kurz hinter dem Little Crystal Creek links auf die Barrett Rd ein. Vier Kilometer weiter halten wir uns wieder links und fahren auf der Mount Spec Rd in den Paluma Range NP ein.
Die schmale Mount Spec Rd schlängelt sich permanent bergauf durch dichten Regenwald. Wir folgen der Mount Spec Rd hinauf auf den Gebirgszug der Paluma Range für etwa 26 Kilometer. Nach zahlreichen engen Kurven kommen wir auf dem Parkplatz kurz vor der Little Crystal Creek Bridge an. Dabei sind wir über 300 Höhenmeter hinaufgefahren.
Wir steigen aus und laufen 100 Meter bis vor die Little Crystal Creek Bridge. Direkt rechts vor der Brücke folgen wir einem Pfad über Stufen hinunter zum Little Crystal Creek. Dort gibt es gleich einen schönen Blick unter der alten Brücke hindurch auf einen Wasserfall in mitten eines urigen Flussbett. Wir erkunden aber erst einmal die rechte Seite flussabwärts. Nach wenigen Metern erreichen wir ein Wasserbecken, worin sich der Little Crystal Creek über eine kleine Felsstufe ergießt. Bei schönerem Wetter wären wir hier wahrscheinlich gleich einmal reingesprungen. Jedoch nieselt es jetzt bereits gering und ganz fein. Wir bestaunen noch das mit großen, abgerundeten Felsblöcken übersäte Flussbett hinter dem Wasserbecken.
Nun gehen wir zurück zur Little Crystal Creek Bridge und unter ihr hindurch. Der Anblick des kleinen Wasserfalls durch die massiven Felsen zieht uns in seinen Bann. Die abgerundeten Felsen glänzen vom Nieselregen. Das Wasserspiel zwischen dem Fels rundet den Anblick ab. Und drehen wir uns um, sehen wir wieder die Little Crystal Creek Bridge. Das Ganze ist eingebettet von tropischem Regenwald.
Nach vielen Fotos gehen wir nun auf die Brücke. Wir genießen noch den Anblick in beide Richtungen des Little Crystal Creek. Auf dem Rückweg zum Parkplatz laufen uns dann noch einige Buschhühner über den Weg. Das australische Buschhuhn ist in Größe und Statur truthahnähnlich. Das schwarze Federkleid wird am Kopf und Hals durch kräftiges Rot erleuchtet. Außerdem hat das Buschhuhn noch eine leuchtend gelbe Halskrause. Dabei sind Kopf und Hals fast federfrei.
Noch die Eindrücke von der Little Crystal Creek Bridge verarbeitend, folgen wir nun der Mount Spec Rd weiter Richtung Westen immer bergauf durch den Regenwald. Der Nieselregen nimmt immer mehr zu. Nach 5 Kilometern fahren wir in einer Rechtskurve an den Twin Falls vorbei. Erst hinter den Twin Falls weist uns ein Schild in der entgegengesetzten Fahrtrichtung daraufhin. Wir halten und gehen in die Rechtskurve zurück. In der für den Straßenbau bearbeiteten Felswand sind dann zwei kleine Fälle, kaum sehenswert.
Wir fahren weiter. Der Nieselregen hüllt den Regenwald immer mehr in grauen Dunst. Die Sicht wird immer schlechter. Nach weiteren 5 Kilometern kommen wir im kleinen Örtchen Paluma an. Hier war geplant, am McClellands Lookout eine kleine Rast als Mittagspause einzulegen. Jedoch wegen fehlender Sicht und dem Nieselregen fahren wir einfach weiter.
Hier sind wir dann für 8 Kilometer auf einer Höhe von etwas über 900 Meter. Nach aber schon 4 Kilometern passieren wir auch den Star Valley Lookout ohne auszusteigen. 500 Meter weiter verlassen wir die Mount Spec Rd und biegen rechts auf die Paluma Dam Rd ab. Diese Straße ist noch schmaler, aber auch asphaltiert.
Etwa auf halber Strecke geht es dann wieder bergab. Wir folgen der Paluma Dam Rd für 7 Kilometer weiter durch tropischen Regenwald. Auf der linken Seite treffen wir dann auf eine Parkmöglichkeit für die Birthday Creek Falls. Hier machen wir halt.
Wir sind hier am Parkplatz zum Birthday Creek Falls Walk noch auf etwa 800 Höhenmetern. Es regnet mittlerweile ganz ordentlich. Die Temperaturen sind noch etwa bei 20°C. Trotz des Wetters wollen wir zu den Birthday Creek Falls wandern. So kleiden wir uns wetterfest und gehen los.
Nun tauchen wir in den tropischen Regenwald ab, wobei er seinem Namen alle Ehre macht. Wir steigen zu den Birthday Creek Falls ab. Der schmale Weg führt dabei im Zick-Zack-Kurs auf etwa 500 Metern hinunter.
Wir kommen an der oberen Kante der Birthday Creek Falls an. Der Birthday Creek fällt hier von einer freien Felsfläche nach unten. Normalerweise würden wir uns jetzt an die Felskante stellen und den Blick über die Fälle nach unten genießen. Jedoch ist der Felsen nass und somit extrem schmierig und rutschig. Wir lassen es um keinen Absturz zu riskieren.
Und so folgen wir einem weiteren Pfad an das untere Ende der Birthday Creek Falls. Anfangs geht es dabei wieder zurück in den Regenwald. Nach nur etwa 150 Metern stehen wir dann am Grund der Wasserfälle. Hier sieht man dann, wie die Birthday Creek Falls in Kaskaden übermassives Felsgestein nach unten fallen. Bei trocknem Wetter kann man sich hier dann mit etwas Klettern auf einen der Felsvorsprünge zwischen den Kaskaden setzen und das Schauspiel der Natur genießen. Uns war das nicht vergönnt und so treten wir den Rückweg an.
Am Parkplatz des Birthday Creek Falls Walk ziehen wir uns trockene Kleidung an und setzen unsere Reise fort. Wir folgen wieder der Paluma Dam Rd zurück bis zur Mount Spec Rd. Dabei regnet es kräftig weiter. Auf der Mount Spec Rd lässt der Regen dann stetig nach. Als wir von der Mount Spec Rd nach links auf die Barrett Rd abbiegen, ist es wieder trocken, aber noch bewölkt.
Bis jetzt sind wir auf derselben Strecke zurückgefahren, wie hinzu. Auf der Barrett Rd fahren wir nun aber nach links in Richtung Mutarnee. Nach 3 Kilometern biegen wir links in einen schlechten Track ab. Dieser führt uns mehr oder weniger parallel zur ehemaligen Mutarnee School Rd, welche nicht mehr existiert und nun Privatgrund ist.
Der Track endet nach 400 Metern in Mutarnee auf einer befestigten Straße. Wenigen Meter weiter stehen wir vor der Mutarnee Primary, der ehemaligen Schule, und nebenan dem Mutarnee Cash Store. Beides sind historische Orte. Nach kurzer Rast verlassen wir Mutarnee.
Nun folgen wir wieder dem Bruce Hwy für 19 Kilometer. Hier biegen wir auf die Jourama Rd nach links ab. Der unbefestigten Jourama Rd folgen wir und suchen dabei nach einem Ort für die Nacht. Dabei biegen wir vor einer Baumreihe auf einen Feldweg an einem Zuckerrohrfeld ab. Nach wenigen Metern durchfahren wir den Waterview Creek an einer Furt. Er ist nicht tief, hat klares Wasser und ist von hohen Bäumen gesäumt. Wir haben schon den Platz hinter den Bäumen als unser heutiges Nachtlager prämiert. Doch dann hören wir immer wieder im gleichen zeitlichen Abstand Schüsse. Vermutlich als Abschreckung für Wildschweine in den Zuckerrohrfeldern. Somit war der schöne Platz leider nicht geeignet. Wir hatten aber vorher schon einen Ausweichplatz erkundet.
Nun folgten wir wieder der Jourama Rd. An der Grenze zum Paluma Range NP querten wir wieder den Waterview Creek durch eine betonierte Furt. Bis zum Parkplatz zum Jourama Falls Lookout Walk folgte noch eine zweite Furt durch den Waterview Creek. Beide sind flach und gut durchfahrbar. Nach starken Regenfällen sollen diese Furten nicht passierbar sein.
Mittlerweile ist es 14:15 Uhr. Wir sind auf dem Parkplatz zum Jourama Falls Lookout Walk im Paluma Range NP. Leider ist der Himmel immer noch bewölkt, aber es regnet nicht mehr. Von hier starten wir unsere Wanderung zum Jourama Falls Lookout im sattem Grün des Regenwaldes.
Schon nach etwa 200 Metern gibt es rechts einen Zugang zum Waterview Creek. Hier bestaunen wir die großen abgerundeten Felsbrocken im und am Wasser. Das Farbenspiel der Felsen in Orange-, Braun- und Grau-Tönen umspült von kristallklarem Wasser in mitten des grünen Dschungel lässt uns hier einige Zeit inne halten. Wer mag, kann an diesem idyllischen Ort gleich ein kühlendes Bad nehmen.
Wir wandern etwa 250 Meter weiter. Hier queren wir dann den Waterview Creek. Dabei führt der Weg auf schmalen Holzplanken umgeben von großen und kleinen Felsbrocken über das Wasser. Große und alte Bäume spenden hier Schatten. Auch hier gibt es auf dem Weg noch einmal die Möglichkeit zum Baden. Wer mehr Badespaß haben möchte, folgt ab hier dem Waterview Creek stromaufwärts. Mit einiger Kletterei über Felsen gelangt man an viele schöne Wasserlöcher noch unterhalb der Jourama Falls. Wir folgen weiter dem Jourama Falls Track.
Ab hier geht es steil bergauf. Die Luft ist warm und feucht. Es geht kein Lüftchen. Wir kommen mächtig ins Schwitzen. Unterwegs gibt es immer wieder imposante Blicke auf die natürlichen Felsenpools des Waterview Creek unterhalb der Jourama Falls. Auch können wir schon die ersten Teile der Jourama Falls einsehen.
Nach rund 700 Meter bergauf sind wir dann an der kleinen Aussichtsplattform des Jourama Falls Lookout angekommen. Die Ansicht der Jourama Falls ist beeindruckend. Die Wasserfälle stürzen hier spektakulär über mehrere hohe Felsstufen in das tief eingeschnittene Tal des Waterview Creek. Hier verweilen wir einige Zeit und bestaunen das grandiose Naturschauspiel. In der Zeit treffen noch zwei junge Burschen auf dem Jourama Falls Lookout ein. Sie sind als Backpacker durch Australien unterwegs. Wir unterhalten uns eine Weile, machen gegenseitig Fotos voneinander, bevor sich unsere Wege trennen. Der Rückweg ist nicht weniger faszinierend.
Bevor wir den Paluma Range NP verlassen, machen wir noch Halt an der Jourama Falls Camping Area. Sie liegt nur 500 Meter vom Parkplatz zum Jourama Falls Lookout Walk zurück an der Jourama Rd. Hier gibt es eine Outdoor-Dusche, allerdings nur mit kaltem Wasser. Nach der schweißtreibenden Wanderung sind wir fällig und duschen eiskalt. Kurz nachdem wir fertig sind, kommen auch die beiden jungen Backpacker zurück vom Jourama Falls Track und steigen unter die Dusche. Dabei können wir uns vor Lachen nicht mehr zurückhalten, denn beide der jungen Burschen schreien lautstark beim Duschen mit dem eiskalten Wasser.
Nach diesem Spaß fahren wir über die Jourama Rd aus dem Paluma Range NP hinaus. Wir folgen der staubigen Piste. 100 Meter vor dem Bruce Hwy zweigt ein schmaler, asphaltierter Weg nach rechts ab. Hier biegen wir ein und folgen dem Weg etwa 200 Meter bis der Asphalt endet. Ab hier gibt es nur noch unbefestigte Zufahrten zu den umliegenden Feldern.
An dieser Stelle schlagen wir gegen 16:30 Uhr unser Lager für die Nacht auf. Diesen Platz haben wir uns schon bei der Anreise zu den Jourama Falls erkundet. Das kurze alte Asphaltspur ist ein rudimentäres Teilstück des Bruce Hwy, welches nach Ausbau des Highway übergeblieben ist. Es ist runterrum von hohen Eukalyptus-Bäumen gesäumt. Auch ist das Unterholz dicht bewachsen. So gibt es kaum Geräuschpegel vom naheliegenden Bruce Hwy.
Nachdem wir einige Kleidungsstücke gewaschen haben, hängen wir diese und unsere nassen Sachen von der Wanderung zu den Birthday Creek Falls auf einer Leine zum Trocknen auf. Im Anschluss sammele ich Feuerholz für das abendliche Lagerfeuer. Auch der allabendliche Fahrzeugcheck wird erledigt. Nun gibt es Abendessen. Wir reden über die Erlebnisse des Tages. Dabei sind die Jourama Falls wohl das Faszinierendste gewesen.
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